Zu meiner Person: Ich bin Lydia, 23, und studiere Physik im 4. Semester. Eine Zeit lang war ich, so wie man es von der Gesellschaft
vorgelebt bekommt, genauso kapitalistisch und konservativ eingestellt wie leider ein Großteil unserer Bevölkerung. Der Fokus lag auf meinem eigenen Wohlbefinden und dem Streben nach Besitz und
Bequemlichkeit, ohne Weitsicht und Rücksicht.
Im Laufe des letzten Jahres habe ich aber sehr viele Erlebnisse gehabt, die mich dazu bewogen haben, mit offeneren Augen durch die Welt zu gehen. Beobachtet habe ich viele Missstände in drei großen Kategorien, die ich hier kurz erleutern möchte.
Es ist traurig, zu beobachten, wie sich etwa 80% der Bevölkerung den Lebensfokus auf das "haben" statt auf das "sein" gesetzt haben. Daraus entstehen Gier und Geiz in den Köpfen der Menschen, sie sich gegenseitig nichts gönnen, eher noch Neid ausprägen und am liebsten reicher wären als ihr Gegenüber. So schnell splittet sich die Gesellschaftliche Schere, denn wo sich der eine bereichert, wird ein anderer ärmer. Unser ganzer kapitalistischer Staat richtet seine hohen Entscheidungen mehr nach dem Geld als nach dem Sinn.
Genau das haben meine Erlebnisse unterstrichen, als ich nach einer Versicherung gesucht habe und mich dahingehend beraten lassen wollte:
Im ersten Anlauf haben sie schon versucht, mich über den Tisch zu ziehen, mich überreden, in Dinge zu investieren, die angeblich nur gut für mich sind. Als ich nach einem Schriftstück mit Details gefragt haben, damit ich mir die Bedingungen zuvor durchlesen kann, musste ich viel Überzeugungsarbeit leisten. Sie konnten mir aber auch keine detaillierten Fragen beantworten. Alles was sie sagten war: Das ist gut, bitte hier unterschreiben!
Bei genauerem Hinsehen ist mir aufgefallen, dass ich zu viele Jahre an Verträge gebunden wäre, die bei mir nie zum Einsatz kämen, und ich sollte in einen Fonds investieren, der schon immer einen sinkenden Kurs hat.
Ich habe wütend und unfreundlich abgelehnt. Das war übrigens ein Kommilitone von mir, der nur Kaffee mit mir trinken wollte und mich dafür in das Büro eingeladen hat.
Die Geschichte ist hier aber noch lange nicht zu Ende. Ein Kollege von ihm hatte nämlich ein Auge auf mich geworfen und auf eine Gelegenheit gewartet, mich mal allein zu treffen. Nach ein paar Monaten hatte er die Gelegenheit und kippte mir KO-Tropfen ins Getränk. Dank meiner Mitbewohnerin, die mich mit nach Hause nahm, konnte er nichts weiter mit mir anstellen. Aber dennoch vielen Dank für 10 Stunden übergeben, Kopfweh, Schwächeanfälle und Krampfanfälle bei vollem Bewusstsein.
Die Klage läuft immer noch und leider kann nichts gemacht werden, denn GHB ist nach 6 Stunden nicht mehr nachzuweisen. Das Schlimme daran ist, dass er dafür nie eine Strafe erhalten wird, während ich durch einen bleibenden Schaden immer daran erinnert werde. Seit dem Vorfall bin ich nämlich alkoholintolerant, auf jeden kleinen Tropfen reagiere ich sofort allergisch, ich kann wohl nie wieder etwas trinken.
Teil Zwei der Geschichte:
In der Hoffnung, nun nicht mehr beschissen zu werden, bin ich zu einem Makler gegangen, der seit 4 Jahren ein guter Freund von mir war. Er hat mich gekonnt manipuliert und mich in eine Kostenfalle gelockt, durch die ich nun zu 5000€ verschuldet bin... als Studentin, die sich sowas definitiv nicht leisten kann.
Der Prozess läuft seit einem Jahr und mein Anwalt steht mir zur Seite. Wünscht mir Glück, dass ich da raus komme.
Fazit:
- ich habe mittlerweile einen instinktiven Hass auf Anzugträger.
- wenn euch jemand kontaktiert mit den Worten "Was machst du gerade so?": NICHT ANTWORTEN! Diese Frage habe ich schon 5 mal gehört und es waren jedes mal Versicherungsmakler, die wissen wollten, ob ich mittlerweile genug Geld verdiene.
- passt auf euch auf, wenn es um Geld geht, sehen manche keine Grenzen.
- nicht jeder ist in der Lage, Betrug zu erkennen und nicht jeder kennt seine Rechte. So entsteht Armut. Denn wenn man zu einem Sozialfall wird, versuchen auch die Ämter immer noch, dir dein zustehendes Geld vorzuenthalten und machen dir das Ganze durch Bürokratie besonders schwer.
Hier geht es oft um eine verhärtete und verschlossene Einstellung in den Köpfen der Menschen, die sich von Problemen anderer nicht betroffen fühlen. Nicht nur das Geld kann knapp werden... auch wenn die Nächdtenliebe fehlt, gibt es Existenzprobleme. Dazu zählen nicht zuletzt Kinder, die misshandelt werden und niemand tut etwas. Kinder, die im Heim landen und ihre Familie verlieren, weil jemand etwas tut (also eigentlich gibt es bei ihnen nur schlechte Perspektiven). Flüchtlinge, die im Meer sterben, weil uns das Geld, der Comfort (Platz) und der Nationalstolz wichtiger sind. Menschen mit Migrationshintergrund, die einen größeren Beitrag leisten als die meisten von uns, die aber trotzdem böse Urteile einstecken müssen, weil niemand ihre Leitung sieht. Sie arbeiten und "nehmen unsere Arbeitsplätze weg". Andere möchten arbeiten aber dürfen nicht. Sie "nehmen unsere Steuergelder weg. Sie nehmen unsere Wohnungen weg. Sie nehmen unsere Frauen weg."
Leute, hört ihr eigentlich, was ihr da sagt?
Ich werde als junges Mädchen oft von Männern belästigt... aber es waren immer nur deutsche alte Säcke. Nur darüber verlieren die Medien nie ein Wort. Ich wurde auch schon von Migranten angesprochen... immer freundlich, hilfsbereit und interessiert an meiner Person und nicht an meinem Körper.
Sicher haben viele schon andere Erfahrungen gemacht. Aber da gilt ebenfalls: Die Deutschen sind nicht anders. Sie benehmen sich nicht besser als Migranten. Sie denken nur, sie könnten sich mehr erlauben und deshalb wäre es okay.
Menschen, die unsere Steuergelder fressen, sind diejenigen, die bequem sind und keine Lust haben zu arbeiten und deshalb genau wissen, wie sie die Ämter austricken, wärend die, die es wirklich brauchen, kaum eine Chance haben, nur weil sie ehrlich sind und nicht betrügen wollen. Und nicht diejenigen, die nicht arbeiten dürfen.
Menschen, die unsere Areitsplätze "wegnehmen" (wenn man das überhaupt so nennen kann) sind die hoch gebildeten Akademiker, die ihren Traumjob bekommen, weil das Zeugnis wichtiger ist als die Fähigkeiten. Und nicht die Migranten, deren akademischer Abschluss hier nicht anerkannt wird und die deswegen putzen gehen müssen. Es sind genug Arbeitsplätze vorhanden. Aber niemand will sie haben. Altenpflege und Krankenhäuser sind völlig unterbesetzt.
Das ist das nächste gesellschaftliche Problem. Solche wichtigen Jobs werden nicht gewürdigt und schlecht bezahlt, während ein Sportler, der für die Unterhaltung des Volkes sorgt, Millionen "verdient".
WAS STIMMT MIT DIESER WELT EIGENTLICH NICHT??
Und überhaupt: Wer kam eigentlich auf diese dumme Idee, die Welt in Areale einzuteilen und zu sagen "Das ist deine, das ist meine, Granzen dürfen nicht überschritten werden"? Und warum verfolgen wir das immer noch so zielstrebig? Warum kann ein Mensch, der auf der Erde zu Hause ist, sich nicht frei bewegen?
Zitate von Astronauten:
"Als wir aus dem Weltall auf die Erde geblickt haben, sahen wir diesen wundervollen, unbeschreiblichen Planeten. Er sieht aus wie ein lebender, atmender Organismus. Aber gleichzeitig sieht er auch sehr zerbrechlich aus."
-ISS-Astronaut Ron Garan-
"Es gibt dieses Gerücht, dass vom Weltall aus keine Grenzen zu sehen sind. Doch viele meiner Astronauten-Kollegen haben mir bestätigt, dass das leider nicht wahr ist. Man sieht durchaus Grenzen. Sie sind das Resultat von menschlicher Einwirkung. Man kann die Abnutzung sehen, kahlgeschlagene Wälder... und wenn man das aus der kosmischen Perspektive sieht, lernt man das Konzept der Erde wirklich wertzuschätzen."
-Astronaut Jeff Hoffman-
Und genau da liegt das Problem. Kaum einer hat die Welt im Ganzen gesehen und kaum einer kann wertschätzen, was die gute Mutter Natur für unser Leben bedeutet. Man könnte meinen, die Menschheit möchte nicht mehr leben. Denn jeder weiß, wir zerstören unseren Lebensraum. Und dennoch will niemand etwas ändern.
Warum?
1. Auto zu fahren ist doch viel bequemer. Das sind keine anderen Menschen und es steht direkt vor der Haustür.
Ja, aber mein Fahrrad steht auch direkt vor der Haustür und ich kann damit überall parken, wo ich will. Dabei tue ich noch was Gutes für meine Gesundheit und beteilige mich nicht am Stau. Traurig ist aber, dass ich im Berufsverkehr manchmal vom Fahrrad steigen muss, weil die Abgase so sehr stinken, dass mir davon schlecht wird.
Und ich beobachte, besonders bei den Deutschen, wie immer nur eine einzige Person in einem riesigen, teuren Auto sitzt, mit sehr hohem Verbrauch... Hauptsache Statussymbol, was? Stellt euch mal vor, wenn schon alle unbedingt Auto fahren müssen, es gäbe nur Fahrgemeinschaften. In jedem Auto säßen 4 Personen. Es fahren also nur noch ein viertel aller Autos auf den Straßen. Goodbye Stau, hallo Kostenteilen, hallo weniger Ausstoß, goodbye nervige Parkplatzsuche.
Ich komme übrigens überall mit dem Fernbus hin. Der hat noch deutlich weniger Emission als ein Zug. Ich habe noch immer keinen Führerschein und ihn auch selten vermisst.
2. Onlineshopping ist so bequem. Ich muss nicht aus dem Haus gehen und kann auch alles wieder zurück schicken.
Ja, aber dadurch gibt es eine ganze Menge Verpackungsmüll und unterbezahlte Lagerarbeiter sowie weitere Emission durch den Transport (nun gut, den haben wir beim Lieferverkehr auch, aber zum Beispiel: Muss es denn immer Prime und Next Day Lieferung sein? Halb volle Transporter und Zeitdruck beim Packen?). Ich gebe zu, da bin ich selbst noch kein gutes Vorbild. Aber mal einen Tag in der Stadt einzulegen, auf den Wochenmarkt zu gehen und Müll zu vermeiden sollte doch möglich sein.
Durch das bequeme Shopping kauft man auch viel zu schnell viel zu viele Dinge, die man überhaupt nicht braucht. Vieles nimmt einfach nur Platz weg, anderes wird in den Müll geschmissen. Stichwort Wegwerfgesellschaft. Wir sehen auf billige Einwegprodukte, einfach um uns Arbeit zu sparen. Lieber Plastikbesteck verwenden als abzuwaschen.
Wisst ihr was? Weniger ist manchmal mehr. Wer weniger hat, hält leichter Ordnung, hat den Kopf freier und ist fokussierter und glücklicher (Konzept Minimalismus, wird im Blog näher beschrieben). Außerdem spart man Platz, kauft bewusster und weniger ein und schont damit den Geldbeutel. Lieber viele Erlebnisse sammeln. Besitztümer bringen euch nach eurem Tod auch nichts mehr.
Und hier schließt dich der Kreis zum Kapitalismus. Wir haben viel zu viel Zeug, wollen immer mehr und wundern uns, warum am Ende des Monats Geld fehlt, außerdem kommen wir mit Aufräumen nicht hinterher, dieser Teufelskreis macht uns unglücklich. Lasst und gemeinsam diesen Kreis durchbrechen.
3. Gutes Essen ist mir zu teuer, außerdem muss man zu lange danach suchen.
Ja, auch die Massentierhaltung ist ein großes Problem. Weil der deutsche Durchschnittsbürger immer nach dem niedrigsten Preis strebt, haben Produzenten keine Wahl und müssen die Qualität senken und in Massen produzieren. Tiere sind dann keine Lebewesen mehr, sondern nur noch Ware. Sie werden qualvoll auf engestem Raum gehalten, die damit verbundene Infektionsgefahr wird provisorisch mit Antibiotika gebannt und um die Tiere schön dick zu bekommen, werden noch Hormone ins Essen gemischt. Uns sowas wollen die Leute zu sich nehmen? Multiresistente Keime und Hormone?
Auch in fleischloser Ernährung gibt es ein solches Problem. Früchte werden dort angebaut und gekauft, wo es am billigsten ist. Das bedeutet Pestizide, Gentechnik und wieder Emission durch weite Transportwege. Früchte werden zu früh geerntet, an Inhaltsstoffen ist da nicht mehr viel drin, aber lieber billig als nahrhaft.
Bauern werden ausgebeutet und schlecht bezahlt, sie werden sogar dazu verpflichtet, gentechnisch behandelte Samen vom Auftraggeber zu kaufen, deren Früchte keine Kerne haben, sodass sie aus ihrer Ernte keine weitere Saat mehr bekommen können. Sie müssen immer wieder neue Saat kaufen, dabei können sie auch so schon kaum leben.
Eine Lösung hierfür sind wieder die Wochenmärkte, da weiß man, wo es her kommt und was drin ist. Fleisch darf auch ruhig teuer sein, dafür isst man es eben seltener oder lebt sogar vollständig vegetarisch oder vegan, das ist aber jedem selbst überlassen.
Wichtig ist nur, die Konsumgesellschaft dahingehend nicht weiter zu unterstützen.
Nachdem ich mir all dieser Missstände bewusst geworden bin, möchte ich aktiv etwas dagegen tun. Anpacken statt meckern.
Ich weiß, es ist ein schwerer und langer Prozess, alte Gewohnheiten abzulegen.
Ziel dieses Blogs ist es, zu dokumentieren, wie ich nach und nach einzelne Ziele umsetze und meine Gewohnheiten zu einem bewussteren Leben ändere und ich hoffe sehr, dass ich viele von euch überzeugen kann, mit mir mitzuziehen.
Ich freue mich darüber, wenn auch ihr eure Fortschritte mit mir teilt, dafür ist die Kommentarfunktion da.
Na dann, auf geht's. Lasst und gemeinsam die Welt ein Stückchen besser machen, die Schäden der Menschheit wieder reparieren.
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